Deigene Geburt – Teil 2.
Übergangsphase von Innen nach Außen

Ich lade Dich wie immer ein, beim lesen des Textes in Dich zu spüren. In Deinen Körper, Deine Gefühle und Gedanken. Wenn es negative Resonanzen gibt, ist dies ein Hinweis darauf, dass etwas verarbeitet und integriert werden möchte.

Alles hier Geschriebene ist ein Ausschnitt, der je nachdem wie die Gesamteinbettung in der Lebensphase war, sehr unterschiedlich erlebt worden ist.

Somit ist jede Biografie einzigartig und auch als solch ein einzigartiger Selbstheilungsprozess zu sehen, der individuell anzuschauen und gestaltet werden sollte. Alles nun folgende sind Ausschnitte dessen was mir in meiner Praxis begegnete und ist selbstverständlich unvollständig.

Der Geburtsprozess ist der erste erlebte Übergang. Viele erleben Ihn als Krise, als ersten Verlust von vielen, andere als Befreiung und Aufbruch in etwas Neues das mit Wohlgefühlen verbunden war.

Je nachdem wie du die Zeit im Mutterleib erlebt hast. Ob du es als paradiesisches Einssein erlebt hast, oder als belastende Zeit. Wenn es eher getragen von Liebe und willkommen sein war, fiel es Dir möglicherweise schwer davon Abschied zu nehmen. Paradisisch würde ich es bezeichnen, wenn Deine Mutter und Du eine liebevolle Verbundenheit gelebt habt. Du ein gewolltes Kind warst. Sie schon im Mutterleib mit Dir kommuniziert hat über das Streicheln des Bauches und gedanklich und bestenfalls in Worte gefasst. Sie wenig negative Erlebnisse, Gefühle und Gedanken hatte. Es ihr einfach nur gut ging. Und sie jederzeit Ihre Bedürfnisse und Deine Bedürfnisse z.B. nach Bewegungsfreiheit etc. Spüren und in Einklang bringen konnte.

Wenn es keine positive Zeit für Dich war (siehe dazu die vielen bisherigen Blogeinträge davor), dann kann der der Geburtsprozess mit seinen Übergangsphasen für Dich, ein befreiender gewesen sein. Denn nach der Geburt warst Du nicht mehr direkt und ohne jegliche Distanz mit dem Erleben Deiner Mutter verbunden gewesen. Die mittelbare Symbiose verlor hier an Gewichtung.

So ist es also, für die Einen der erste schmerzlichen Verlust, für die Anderen ein Aufbruch in die Freiheit gewesen und für wieder Andere so etwas dazwischen. Das hing von vielen Faktoren ab.

Wenn der Geburtsprozess und die Zeit davor von Vertrauen getragen wurde, Deine Mutter vertrauen in Sich, Ihren Körper, in Dich, in die Evolution, in das Leben, Gott, uvm. mehr hatte, war es ein gemeinsamer Prozess, der stärkend für euch Beide erlebt wurde.

Wenn dies nicht so war und der Geburtsprozess durch Verunsicherung, Angst, Misstrauen und negativen Gefühlen oder Äusserungen anderer, oder durch Überwachung und Eingriffe oder Übergriffe, sowohl psychisch, als auch körperlich erlebt wurde, bleibt meist bei Mutter und Kind das Erlebnis als versagend, ohnmächtig, hilflos und vieles mehr und als belastend oder traumatisierend im Gedächtnis

Geburtsförderlich ist eine ruhige dämmerige Atmosphäre in der Vertrauen die tragende Stimmung ist. Entgegengesetzt wirken sich grelle, hektische, fremde technisierte Umgebungen aus. Personalwechsel, fremde Menschen, unwertschätzende Kommentare, permanente vaginale Untersuchungen, technische Überwachungen etc. aus

Normalerweise gehen alle Säugetiere in einen geschützten Raum in dem sie sich geborgen fühlen, in dem sie sich dem Prozess hingeben können.

Für den Übergang von Innen nach Außen bleiben uns verschiedene Möglichkeiten, die verschiedene Auswirkungen auf unser Leben haben. Und die sich fortwährend auch im impliziten Gedächtnis speicherten und von nun an wiederholend als Antwort auf ähnliche Situationen im Leben angewandt werden.

Die verschiedenen Wege
Die natürliche Geburt ohne Intervention. Hierzu habe ich oben schon geschrieben.

Geburt mit Intervention. Wehenfördernde oder wehenhemmende Mittel, PDA als lokale Betäubung. Hier erleben wir eine Geburt die nicht im Einklang und Rhythmus der Beteiligten stattfindet. Es wird, aus welchen Gründen auch immer (das meine ich wartungsfrei) eingegriffen. Die Geburt verlangsamt, oder versucht zu beschleunigen. Bei Betäubung z.B. PDA, hörte ich häufig, von Müttern die Aussagen „Ich hatte keinen Bezug zu meinem Köprer, ich presste, wenn die Hebamme sagte, jetzt pressen. Ich fühlte keine oder weniger Schmerzen, doch ebenso auch nicht den Körper“. Ich würde annehmen, dass auch der Kontakt zum Kind emotional verloren gehen kann. Wie die PDA sich auf das Kind auswirkt, kann ich noch nicht sagen. Ich habe bisher noch mit keinem PDA entbundenen Kind gearbeitet. Deswegen kann ich nur vermuten, dass möglicherweise das Ankommen in der Welt, auf versch. Ebenen nicht oder nur erschwert gelingt. Und eventuell nicht sehr bewusst stattfindet in späteren Lebensphasen. Und möglicherweise der Kontakt zu anderen Menschen erschwert wird.

Bei Zange und Saugglocke, geht es darum, dass es als herausgenommen, oder herausgezogen, entrissen erlebt werden kann. Für manche als Befreiung erlebt für manche nicht.

Dann hätten wir noch den Kaiserschnitt. Geplant und ungeplant.
Beim ungeplanten konnte das Baby selbst den Geburtstermin mitbestimmen, die Reifung war vollendet, wenn es um einen Kaiserschnitt mit Wehen um den ET geht.
Im Falle vom geplanten Kaiserschnitt nicht. Ein völlig fremdbestimmter Übergang. Häufig auch als Schock empfunden von den Ungeborenen werden sie manchmal sogar im Schlaf dem Mutterleib entzogen und ohne die Möglichkeit den Übergang selbst mit zu gestalten. Von warm, weich, dämmerig, vertraut, direkt in kalt, grell, fremd richend, sofort abgenabelt, nach Luft schnappend von fremden Händen dem schützenden Leib „entrissen.“ Mutter und Kind erfuhren keine Selbstwirksamkeit, sondern als hilflos, ohnmächtig. Auch hier wird es oft als Schock erlebt. Für Mutter und Kind. Häufig bleibt es hier, wie bei fast allen mit Intervention erlebten Geburten, als bealstetes, traumatisches Erlebnis, unverarbeitet für alle Beteiligten.

Häufig kommt noch erschwerend hinzu, dass die Mütter nicht in die angewandten Interventionen einbezogen wurden, so dass sie es als Wahl empfunden hätten, sondern es als Fremdbestimmung erfuhren. Z. B. Beim Dammschnitt.

Ob die Intervention immer aus medizinischer Sicht immer unumgänglich war, um das Überleben zu sichern, bleibt in der Betrachtung hier, unberücksichtigt. Für die psychische Sicht ist dies erst einmal zweitrangig. Für einen überlebenden Säugling der nicht versteht, dass das zu seinem Überleben oder zu seinem sogenannten Besseren war, macht es keinen Unterschied im Erleben. Er erlebt sich auf eine bestimmte Art und Weise. Und er erlebt Geburt als einen Übergang. Eine erste Krise. Und hier werden erste neuronale Netzwerke für Krisen und Übergänge gebildet. Ebenso die Gefühle dazu.

Wenn Du Dich also heute in bestimmten Situationen des Übergangs unwohl fühlst, oder gar Gefühle hast, die mit der aktuellen Situation nicht wirklich übereinstimmen, oder erklärbar sind, kommt das aus dem unbewussten Erleben des Säuglings von damals. Häufig sind aus dieser Zeit auch Klaustrophobische Zustände erklärbar. Höhen- und Tiefenängste, Fahrstuhlengegefühle , Ängste und Phobien bezüglich kleiner Räume. Und Ängste die scheinbar unerklärlich sind

Und wie immer, ist das damals Erlebte das, was wir im Leben danach, als Normal und Richtig benennen.

Wenn also Du einen Kaiserschnitt erlebt hast, wirst Du möglicherweise bei Deinen Geburten Kaiserschnitte haben, oder sogar je nach Sozialisation als Normal und wünschenswert anschauen. Wenn Du eine unkomplizierte Geburt hattest wird das Deine Referenz für Deine Geburten sein.

Solltest Du nun das Gefühl haben, dass es hier offene Fragen oder alte Wunden oder Begrenzungen in der Gegenwart gibt, die auf die erste Zeit hindeuten, nimm dies zum Anlass in den Selbstheilungsprozess zu gehen.

Wie Du deinen Geburtsprozess erlebt hast, erlebst Du wenn er nicht bewusst verarbeitet wurde, auch den Deiner Kinder.

In meinem Fall dachte ich immer, jede Geburt hat auch Tod in sich. Und auch Momente der Todesangst. Das glaubte ich solange, bis ich meine Geburt durchgearbeitet hatte und sich herausstellte, dass ich Nahtoderlebnisse erlebt hatte. Nicht nur nach der Geburt, sondern auch unterdessen. Das war auch ein Aspekt weshalb ich Traumatherapeutin geworden bin. Einmal um andere Menschen zu begleiten und Trauma zu wandeln und andererseits zur Traumapävention.

Nimm Dein Leben in Deine Hände. Für Dich. Für Deine Kinder und für Die Welt. Damit die Welt eine Welt wird, in der wir uns in Liebe, Würde und Verbundenheit begegnen. Auch gegenüber anderer Lebewesen und der Erde.