Ende des Jahres 2023 habe ich meine Praxis geschlossen und damit ruhte auch die Webseite. Die Blogeinträge waren das Einzige, das bestehen blieb, da ich die Inhalte weiterhin zur Verfügung stellen wollte.
Die Entscheidung fiel mir damals schwer, doch die äußeren Umstände waren ungünstig.
Die Menschen hatten durch den Kriegsbeginn in der Ukraine und die damit einhergehenden explodierten Energie- und Lebensmittelkosten andere Prioritäten setzen müssen, und zudem fiel es mir immer schwerer, auf den sozialen Medien den Anforderungen der Algorithmen zu erfüllen, um Sichtbarkeit zu generieren.
Viele Menschen waren damals bestürzt, als sie von der Schließung der Praxis hörten. Interessierte, Klientinnen, auch viele Menschen, mit denen ich übergreifend interdisziplinär zusammenarbeitete, schrieben mich hinter den Kulissen der sozialen Medien an.
Ich ging damals in eine Büroanstellung, die neue Herausforderungen und gleichzeitig kontinuierliche feste Einnahmen und ein neues Erfahrungsfeld mit sich brachten. Ich begleitete Liegenschaften: Gebäude, Freiflächen, Gewässer, Mietende, Baugewerbetreibende und Mitarbeitende. Ein völlig anderes Arbeitsfeld. Und es verging kein Tag, an dem es nichts Neues zu entdecken gab. Ich war viel draußen und wenig im Büro. Die Arbeitstelle war sehr abwechslungsreich. Ebenso die Problemstellungen und deren Lösungswege.
Mit Freude erfüllt haben mich die unterschiedlichsten Begegnungen draußen. Mit den Kollegen in den Aussenteams, den Fremdbetrieben, den Behörden, Denkmalämtern, Naturschutzbehörden und vielem mehr sowie den meisten Mietenden.
Über mich erfahren habe ich, wie leicht es mir gelingt, den Überblick zu behalten über viele unterschiedliche Ebenen und Facetten einer Liegenschaft. Wie leicht es mir fällt, mich in völlig fremde Themen einzuarbeiten und in mir bis dahin völlig fremde Perspektiven einzudecken. Wie leicht es mir zum Beispiel fiel, wenn z.B. der Zimmermann mit mir über einen mehrere Hundert Jahre alten Dachstuhl ging und mich einwies, worauf ich achten sollte, wenn ich über einen Dachstuhl gehe, um offensichtliche und weniger offensichtliche Schäden zu erkennen, und welche möglichen Vorgehensweisen besprochen wurden.
Mir ist im Rückblick klar geworden, wie wichtig eine wertschätzende Haltung in allen Gesprächen war, die je stattfanden, um gemeinsam Probleme aus der Welt zu schaffen und gute Lösungen zu finden, dort, wo sie gebraucht wurden.
Nun endet dort meine Anstellung zum 15.7.25 und ich stehe hier, mit der inneren Frage, wie ich nun weiter gehen möchte.
Schon länger bemerkte ich, wo es Reibungen zwischen mir und einzelnen Personen im Kollegium gab, wo Begrenzungen und Gräben für mich sichtbar waren, die nicht überwindbar sein würden, unüberbrückbare Unterschiedlichkeiten in Sichtweisen in unterschiedlichen Neurotypen und auch in Herangehensweisen und auch in Verantwortlichkeiten, die zu Kommunikationsschwierigkeiten ergaben. Bewusst wurde mir wie sooft in der Vergangenheit und auch in Firmen die ich begleitet hatte, welche Schwächen der Strukturen und Herangehensweisen des Mittelstands sich wiederholen aufgrund gewachsener oder nicht gewachsener Strukturen und meine begrenzte Möglichkeit als Angestellte in der Position die ich inne hatte und als Kollegin die es gewohnt war Metaebenen zu sehen und darüber zu sprechen. Und hier Themen anszusprechen und Wandlung anzustoßen.
Etwas was mir sehr fehlte in dieser Zeit waren vor allem, die Coaching- und therapeutische Begleitungsarbeit als solche, da mein Interesse an den Themen der Menschen, an ihren Poblemen und Problemlösungen nie erloschen sind.
Von 2008 bis 2023 war ich selbständig als Heilpraktierin für Psychotherapie und als Coachin. Und als Solche gewohnt, mich mit menschlichen Themen, in vielen Facetten auseinanderzusetzen, mit verschiedenen Lebenssituationen, Lebensabschnitten auseinanderzusetzen und Strategien zu finden für mehr Leichtigkeit in schwierigen Situationen oder bei Einschränkungen. Das Erfahrungsfeld ein wenig grösser und freudiger zu machen.
Und neu hinzugekommen ist die intensive Auseinandersetzung in den letzten Monaten mit der Vielzahl und der Tiefe der Themen rund um Neurodivergenz.
Meine Freude im Austausch von Menschen und meine Hochachtung vor Biografien sind unvermindert.
Wo und wie es nun für mich beruflich weitergeht steht noch nicht fest. Es ist wie immer ein Prozess.