Ein persönlicher Einblick in meinen Bewerbungsprozess:
Letzte Woche war ich zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen.
Der Gesprächspartner war aufmerksam, wertschätzend und offen – die Aufgaben spannend und durchaus im Rahmen dessen, was ich mir gut hätte vorstellen können.
Kurz gesagt: Ich hätte den Job bekommen.
Und trotzdem habe ich mich bewusst dagegen entschieden.
Der Grund? Die physische Arbeitsumgebung.
Die Büroräume und Flure waren klein, dunkel und eng geschnitten.
Wenig Tageslicht, kaum Rückzugsorte – es machte den Eindruck, als wäre bei der Ausstattung vor allem auf Funktionalität und Kosten geachtet worden.
Auch die Wandgestaltung wirkte auf mich wenig einladend. Farblich war alles eher trist, kaum Akzente, keine Wärme – insgesamt machte der Raum einen leblosen, fast abweisenden Eindruck.
Ich habe sofort gemerkt:
Hier kann ich nicht atmen, nicht denken, nicht wirken.
Und mehr noch: Mein Körper hat die ganze Zeit signalisiert: Ich will hier weg.
Ein diffuses Unwohlsein, ein innerer Widerstand – ein klares körperliches Nein.
Was mir dabei bewusst wurde – und das war vielleicht die größte Erkenntnis:
Mir war bis zu diesem Gespräch gar nicht klar, wie wichtig mir Farben, Formen, Materialien, Wand-, Decken- und Fußbodengestaltung sowie Lichtwärme tatsächlich sind.
Ich habe bisher immer in sehr angenehmen Räumen gearbeitet – und es deshalb nie hinterfragt.
Erst jetzt, in dieser Umgebung, wurde mir klar, wie sehr ein Raum beeinflussen kann, ob ich mich entfalten kann – oder eben nicht.
Es geht nicht um Luxus,
sondern um etwas Grundsätzliches: mein Wohlbefinden.
Die Arbeitsumgebung ist kein Extra – sie ist ein Fundament.
Wir verbringen einen großen Teil unseres Lebens am Arbeitsplatz.
Es ist logisch, dass der Raum, in dem wir arbeiten, großen Einfluss hat – auf Denken, Fühlen und Handeln.
– Fehlendes Tageslicht senkt Stimmung und Leistungsfähigkeit.
– Unpersönliche Räume machen müde statt kreativ.
– Fehlende Rückzugsorte belasten die Konzentration.
– Farblose Gestaltung signalisiert: Hier geht es nicht um Menschen, sondern um Abläufe.
Räume senden Botschaften
Sie zeigen, wie sehr es dem Unternehmen am Herzen liegt, dass sich Mitarbeitende und Kund:innen. Klient:innen etc. willkommen und wohlfühlen un gerne an der Arbeit Zeit verbringen. Und wie ernst mentale und körperliche Gesundheit genommen und unterstützt werden.
Ein gutes Jobangebot besteht aus vielen Teilen:
Aufgaben, Menschen, Entwicklungsmöglichkeiten, Gehalt – und Räume.
Wenn sich ein Arbeitsplatz nicht gut anfühlt, ist es vielleicht nicht der richtige Ort. Selbst dann, wenn vieles andere stimmt.
Denn es kostet uns unheimlich viel Energie in einer Umgebung zu arbeiten oder zu leben, wenn Sie uns nicht dient, sondern Energie kostet.
Ich habe gestern dem Unternehmen abgesagt.
Schade um die Stelle, doch so habe ich mich willentlich für mich und mein Wohlbefinden entschieden. Es fiel mir nicht leicht. Doch der Preis, den es mich gekostet hätte, wäre längerfristig zu hoch gewesen.
Gedanken mit KI strukturiert, Bild mit KI erstellt