Für Eltern – ungeplanter Krankenhausauftenhalt

Manchmal verläuft der Geburtsprozess nicht wie erhofft, oder Dein Kind ist nicht gesund und es muss in der Klinik bleiben.

Das Wichtigste ist dann, dass ihr sooft wie möglich Zeit miteinander verbringen könnt. Frage das Personal ob es möglich ist, Muttermilch abzupumpen, damit es diese erhält. Und ob es möglich ist, Handkontakt oder Körperkontakt zu haben. Vielleicht kannst Du ihm immer wieder etwas vorsingen oder mit Ihm sprechen. Dasselbe gilt auch für Deinen Partner. Und versuche Dir wenn nötig und möglich therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Du oder Dein Partner bemerkt, dass Ihr unter Schock steht oder ihr mit der unvorhergesehenen Situation nicht gut zurecht kommt. Wartet dann bitte nicht, bis ihr nach Wochen nach Hause kommt, sondern handelt so schnell wie möglich. Die Babys spüren Eure Stimmung, spüren euren Zustand und je besser ihr bei Euch seid und für Euch und Euer Baby emotional und physisch sorgen könnt, desto besser für die Gesundheit eures Babys.

Ruft auch Eure Nachsorgehebamme an und besprecht Euch mit Ihr. Sicher hat sie hilfreiche Tipps. Falls Euer Baby länger im Krankenhaus bleiben muss, versucht ein Bett in der Klinik zu bekommen. In manchen Kliniken gibt es auch Stationen in denen Mütter mit Ihren Kindern zusammenliegen können.

Spätestens wenn Ihr nach Hause kommt, könnt Ihr kuscheln was das Zeug hält. Das Bonding nachzuholen ist sehr wichtig. Auch hierfür gibt es entsprechende Möglichkeiten.

Und kommt dann als Familie erst einmal an.

Ohne Grosseltern oder andere Familienangehörige, ohne Freunde, nur Ihr.

Es ist so wichtig, in dieser ersten Zeit dann alles zu verarbeiten. Am besten wieder mit professioneller Hilfe, auch für das Baby gibt es bereits Angebote, dass es seine Erfahrung im Krankenhaus verarbeiten kann. Mir bekannt, sind das Heilbad für das Bonding. Babytherapie nach Franz Renggli und EEH, sind Angebote die mir spontan einfallen, sicher gibt es da noch mehr. Ich selbst arbeite in jedem Fall mit psychologischer Klopfakurpessurtechniken mit den Müttern, und das wirkt sich auch auf das Baby aus. Und wenn möglich klopfe ich auch mit dem Baby direkt.
Ebenso würde ich Cranio Sacral Therapie und Säuglingsosteopathie mit in die Möglichkeiten miteinbeziehen. Und wenn möglich und gewünscht eine traumazentrierte homöopathische Begleitung. Es gibt sicherlich noch weitere Möglichkeiten.
Für euer Nervensystem gibt es von Kati Bohnet bei helsperscircle.de auf der Seite SOS Übungen einen kostenlosen download für eine Audio und Videodatei, mit der Du Dein Nervenstem regulieren kannst. Ich rate hier immer diese Übungen mindestens einmal täglich, bei Bedarf auch öfters zu machen.

Auch wenn Dein Baby nicht in der Klinik bleiben musste, sind die meisten angesprochenen Angebote häufig sehr nützlich um den Geburtsprozess zu verarbeiten. Der Geburtsprozess kann von Deinem Baby anders wargenommen sein, als von Dir.

Denn häufig sind die sogenannten 3 Monatskoliken, oder Schreibabys deshalb so laut und unruhig, weil sie diesen Geburtsprozess nicht verarbeiten können. Und bevor dieses in einer unguten Spirale zwischen schreiendem Baby und unruhigen, angespannten Eltern, endet, die sich wechselseitig dann hochschaukeln, ist es gut direkt Hilfe in Anspruch zu nehmen und die Ursachen zu finden. Denn eins ist gewiss. Es gibt immer eine Ursache, ein Kind ist nicht nur einfach so schreiend und oder schwer beruhigbar, wie es dann ist.

Ich hoffe, Ihr werdet keinen Klinikaufenthalts benötigen, doch wenn doch hat Euch der Text hoffentlich ein wenig Hilfestellung sein können in den Möglichkeiten diese dann danach zu verarbeiten und zu integrieren.

Gerne biete ich hierzu Beratung an und auch Hilfe beim Verarbeiten der Geburt und der Stresssituationen danach, wenn das Baby in der Klinik bleiben muss zur Überwachung oder für eine OP oder weil es Frühgeboren ist.

Ich rate dazu, dass Ihr Kliniken in der Nähe anschaut unter diesen Gesichtspunkten. Es ist für Mutter und Kind sehr wichtig nicht lange getrennt zu sein. Das kann zu traumatischen Erlebnissen führen, und in der Traumafolge zur Dysregulierung des Nervensystems, Wochenbettdepression und beim Säugling dazu dass es in Überlebensmodi des Schocks bleibt und in Starre oder anderen dysregluierten Zuständen Kurz, lange oder Dauerhaft. Und Ängste entwickelt und vieles mehr. Bitte sucht euch deswegen frühzeitig in solch einem Fall professionelle Hilfe. Ebenfalls möglich sind daraus resultierende Bindungsstörungen oder Bindungsprobleme auf beiden Seiten uvm.

Ich wünsche Euch alles Gute für Eure Geburt. Und berate und schaue mir gerne mit Euch diese Möglichkeit dessen was passieren könnte an und wie Ihr euch darauf mit mir und anderen darauf vorbereiten könnt.

Nehmt euer Leben in eure Hände.