Deine eigene Schwangerschaft Teil 2

Es gilt dasselbe, wie gestern. Fühl gerne hinein und schaue ob beim nachfolgenden Text eine Resonanz in Dir entsteht.
Ein Körpergefühl, eine Emotion, Gedanken.
Ein oder mehrere Bilder.
Es gibt kein richtig oder falsch. Was du in dir fühlst, ist das was Deine Wirklichkeit war. Egal ob sie mit den Erzählungen Deiner Eltern übereinstimmt. Jeder Mensch fühlt seine Wahrheit.

Lass Dir Zeit beim Durchlesen. Wenn es sehr unangenehm für dich ist, weisst Du dass es hier Unverarbeitetes gibt, das verarbeitet werden möchte. Dann wende Dich an mich oder Jemand anderen, der diesen Prozess mit Dir geht.

Du warst in diesem ersten Universum, das Deine ersten Erfahrungen bildeten, untrennbar mit Deiner Mutter verbunden. Alles was sie erlebt hat, nahmst Du ungefiltert 1 zu 1 als Dein Erleben wahr. Es gab keinerlei Trennung zwischen Dir und Deiner Mutter. Weder zu Ihren Gefühlen, noch zu Ihren Gedanken noch zu Ihrem Körper. Ihr wart eine Einheit.

Geh noch einmal die Fragen von gestern durch und schau noch einmal gibt es da eine Resonanz in Dir. Diese kann positiv oder negativ sein.

Heute etwas andere Fragen.

  • Wurdest Du empfangen?
  • Oder gezeugt?
  • Oder gemacht?
  • Wie waren die Gefühle damals von Deinen Eltern?
  • War es eine bewusste Entscheidung ihrerseits?
  • Wollten Beide Kinder oder nur einer von Beiden?
  • Mussten Sie deswegen heiraten?
  • Wie war die Reaktion der Umwelt auf die Schwangerschaft?
  • War es ein Akt der Liebe? Oder eher nicht?
  • Wie lebst Du dich heute wenn du Sexualität lebst?
  • Wie fühlst Du Dich mit Deinem Partner?

Ab Zeugung bis ins junge Erwachsenenalter entwickelt sich unser Selbstbild.
Sehr prägend sind die ersten 10 Jahre. Vor allem die ersten 3 Jahre.

In der Schwangerschaft entstehen auch unsere ersten übernommenen Bilder, Gefühle, Gedanken, körperlichen Empfindungen, was die Mama und der Papa leben sind unsere Urprägungen.

Wenn die Eltern z.B. im ständigen Streit waren, war das sozusagen unserer. Die Horomoncocktails der Mutter bestimmten unser ER-leben. Hatte sie Angst, hatten wir Angst, hatte sie Freude, hatten wir Freude, schämte sie sich, war es unsere Scham. Usw. Ohne dass wir je gewusst hätten, was das ist. Es waren unsere ersten erlernten Reaktionsmuster auf eine Umwelt.

War sie viel gestresst? Hatten wir diese Hormone auch permanent in uns. Wir fanden vielleicht heraus, dass Daumen lutschen im Mutterleib uns beruhigen kann. Wenn sie dauerhaft ein hohes Stresslevel hatte, hat das Kind nach der Geburt dieses erhöhte Stresslevel als Referenzwert. Das heisst ein Kind das wenig zur Ruhe kommt, hat dies meist im Mutterleib so erlebt. Das ist ein Aspekt. Weitere dazu im Teil über Geburt und die Zeit danach zu einem anderen Zeitpunkt.

Noch einmal unser Erleben war untrennbar mit dem Erleben der Mutter vorrangig und auch mit dem Vater nachrangig verbunden.Deshalb ist es wichtig auch auf die gesellschaftlichen Aspekte zu schauen, die damals vorherrschten.

Durften Mütter stolz ihren Bauch zeigen, oder mussten sie diesen verstecken. Hörten diese oft, dass sie nur schwanger sind und nicht krank? Frag Sie mal oder hör Dich um was die Gesellschaft wie die Gesellschaft von damals tickte.

  • Wie oft war es ihr möglich mit Dir in Kontakt zu kommen.
  • Hat sie mit Dir gesprochen?
  • Den Bauch gestreichelt?
  • Hat sie dich innerlich wie äußerlich berührt?
  • War es Ihr oft Übel und was dachte sie dabei?
  • Gab es andere Schwangerschaftsbegleiterscheinungen die Sie nicht gut fand?
  • Oder unter denen sie litt?
  • Wurde Sie von Ihrer Umwelt unterstützt?

Manchmal verschwiegen uns die Eltern auch bei Ihren Erzählungen, die echten Gefühle von damals, weil sie sich im Nachhinein dafür schämten, oder es Ihnen Leid tat. Zum Beispiel wenn Sie uns nicht haben wollten. Oder wenn es fehlgeschlagene Abtreibungsversuche in unserer Schwangerschaft gab, und wir dies überlebten. Oder wenn die Umstände der Konzeption nicht so waren, wie wir alle es gerne gehabt hätten.
Deshalb ist es wichtig den Eltern vor der Befragung zu sagen, dass es hier nicht um Schuldzuweisung oder anderes geht, sondern darum uns selbst zu begreifen. Fehlende Puzzleteile für unser so sein zu finden und diese in unsere Lebensgeschichte einzuordnen um dann nach vorne gehen zu können.

Auch wie Deine Mutter ihre eigene Schwangerschaft erlebt hat, ist von grosser Bedeutung, denn das war Ihre Referenz, Ihre Blaupause für Deine Schwangerschaft. Ganz ohne, dass Sie es wusste. Und so ist es auch für unsere Schwangerschaften mit unseren Kindern. Unsere Blaupause ist unsere Schwangerschaften.

Wenn also Du Probleme hattest, mit Deinem Kind in der Schwangerschaft in guten Kontakt zu kommen, weisst Du nun, dass es höchstwahrscheinlich Vorerfahrungen gab, die dich prägten. Und nun am Ende versteht Ihr auch weshalb ich es so wichtig finde und es mein Herzensanliegen ist, diese Erfahrungen zu verarbeiten und zu transformieren. Denn Sie wirken unbewusst von Generation zu Generation weiter. Auch über die Schwangerschaften hinaus.

Morgen gibt es wieder neue Aspekte. Wenn Ihr fühlt, dass es hier etwas aufzuarbeiten gibt, meldet Euch gerne.

Tut es für Euch, eure Nachkommen und für eine Veränderung in der gesamte Gesellschaft. Für ein neues Miteinander – in Liebe und Würde. Nehmt Euer Leben in die Hände.