Wie können wir mit unserer Betroffenheit umgehen, wir die nicht unmittelbar vom Krieg betroffen sind.
Wir können zunächst einmal in unseren Körper fühlen.
Was macht es mit meinem Körper was ich da höre und sehe.
Welche Gefühle und welche Gedanken habe ich?
Wie geht es meinen Kindern, meine(m) Partner(in) damit? Wei meinen Eltern?
Wie gehe ich mit meinen Ohnmachstgefühlen, Angst und Sorge, meinem Mitgefühl mit den in den Kriegsgebieten lebenden und auseinandersetzenden um?
Was kann ich tun für mich und für die Opfer?
Wieviel Nachrichten kann ich mir „zumuten“?
Aus meiner Warte als Therapeutin und Begleiterin, finde ich es wichtig mit diesen Fragen zu uns zurück zu kommen. Wenn wir in Schockstarre verfallen ist dies für uns und alle anderen wenig hilfreich. Wir brauchen handlungsoptionen die allen helfen.
Was Du für die Menschen im Krieg tun kannst:
Es gibt die Möglichkeit zu spenden.
An Organisationen
oder Du kennst vielleicht jemanden der dort Verwandschaft oder Freunde hat und die Spende gerne dorthin weitergeben möchte.
Du kannst je nachdem was Du für ein Weltbild hast:
beten,
Dich einem Heilkreis,
einem Meditationskreis,
einem Intentionskreis,
oder einer anderen Art der „Energiearbeit“ zusammenschließen für den Frieden für alle Beteiligten.
Was Du für Dich tun kannst oder mit Deinem Umfeld:
Psychologische Klopfakupressurtechnik anwenden, ich selbst bin in einer Gruppe in der wir uns einmal wöchentlich treffen um unsere aktuellen und alten Belastungen zu klopfen.
Du kannst Jin Shin Jyutsu anwenden. Ich hatte in einem vorigen Post ein paar Griffe gezeigt die nun hilfreich sein können.
Du kannst Stressregulationsübungen machen. Auch hierzu gab es einen Post vor wenigen Tagen.
Du kannst die Gedanken und Gefühle aufschreiben.
Du kannst Gedanken und Gefühle malen.
Und versuche Dich gezielt und nur für kurze Zeiten am Tag mit Nachrichten zu versorgen, damit Du selbst nicht in eine Starre verfällst. Deine Kinder brauchen Dich in Deiner Kraft und Ruhe.
Du kannst immer wieder am Tag kurze Momente der inneren Einkehr pflegen. Atmen, auf Frieden ausrichten. Auf Deine Sicherheit die Du trotz dem gesehen und gehörten hast.
Gehe spazieren, lese ein Buch, mache Sport.
Spreche mit Deinen Kindern darüber wie es ihnen geht und wie es Dir geht. Sonst fühlen die Kinder vielleicht eine Angst in Dir und können das nicht zuordnen und reagieren ebenfalls ängstlich ohne den Kontext zu kennen.
Es braucht eine Balance zwischen der Beschäftigung was im Kriegsgebiet passiert und dem was Du hier in Deinem Leben für Dich und Dein Umfeld tun kannst. Und ebenso was Du für die Menschen im Kriegsgebiet tun kannst.
Wenn Du merkst dass Du mit den aktuellen Geschehnissen nicht gut umgehen kannst und Dein psychischer Zustand zunehmend schlechter wird und Du in eine Starre oder Depression zu gehen drohst, suche Dir Hilfe.
Eine erste Hilfe können auch die Telefonseelsorge und andere Anlaufstellen sein.
Die Ereignisse machen etwas mit uns, die Situation kann uns traumatisierten oder retraumatisieren. Und sie „holt“ alte Gefühle der Hilflosigkeit, Ohnmacht und vieles mehr an die Oberfläche.
Manches davon ist transgenerational manches aus unserer frühen Biografie.
Auch ich begleite Dich gerne durch diese wie auch durch andere Krisenzeiten.
Nimm Dein Leben in Deine Hände. Tue es für Dich und für eine Welt in Verbundenheit und Würde.