Immer wieder habe ich Abbildungen in denen es um Komfortzonen und Wachstumszonen etc. geht gesehen, und immer war es für mich unstimmig. Etwas fehlte. Deshalb hier meine Version.
Was unstimmig war?
Für mich fehlte in den Abbildungen und in den Coachings meistens der Überlebensraum. Dies ist für mich eine wichtige Komponente, die immer unberücksichtigt bleibt. Und gerade für Menschen mit Trauma-Hintergrund in ihrer Biografie ist und bleibt es ein Raum, den sie schneller oder öfter betreten, als Ihnen lieb ist.
Und gleichzeitig befinden sie sich häufig zwischen Überlebensraum und Sicherheits/Wohlfühlraum und pendeln hin und her. Dazwischen liegt die Angst/Unsicherheitszone.
Sobald etwas Angst macht, kann es sein, dass wir dann statt in die Wachstumszone zu wachsen, zurück in den Überlebensraum fallen. Und dann brauchen wir erst einmal wieder etwas Zeit um in den Sicherheits/Wohlfühlraum zu kommen. Dort angekommen ,entsteht erneut die Möglichkeit durch die nächste Angst-Unsicherheitszone in den Wachstumsraum hinein zu wachsen.
Der Wachstumsraum ist für mich ein Raum der entsteht, wenn positive Erfahrungen gemacht werden. Neues Denken, Fühlen und Handeln die Richtung bestimmt, um noch mehr positive Erfahrungen zu machen und zu wachsen, und zu wachsen. Und auch in diesem Raum kann es wieder Ängste und Unsicherheiten geben, bis wir erneut in einem neuen größeren Sicherheits-/Wohlfühlraum ankommen.
Für mich gibt es keine Komfortzone die ich verlassen muss oder will, sondern eine Sicherheitsraum. Meschen wollen immer wachsen, explorieren – ausser sie haben wachsen, explorieren, Neues erkunden, mit Schmerzlichen, schlechten Erfahrungen gekoppelt. Und dann ist es wenig hilfreich immer von einer Komfortzone zu sprechen. Denn sie wollen, doch können sie nicht. Oder wenn dann braucht es eine achtsame Begleitung.
Es geht immer um die Gefühle die entstehen, die darüber entscheiden welchen Weg wir wohin gehen. Sie sind die (Gefühls)Kräfte die uns gehen lassen. Es sind nicht die Gedanken. Gedanken können wir viele haben, und sie bleiben ohne dazufliessende Gefühle, nur Gedanken. Entscheidend sind die Gefühle, ggf. Körperempfindungen zu den Gedanken, die entscheiden in welchem „Raum“ wir uns aufhalten. Und es können auch in allen Räumen gleichzeitig sein, in verschiedenen Bereichen.
So ist dieses Bild nicht linear zu sehen, sondern als mögliche Parallelprozesswelten.
Und der Grad oder die Größe der Angst entscheidet, ob wir nach vorne oder zurück gehen. Und wir entscheiden, ob wir die Angst als Schutz wahrnehmen die uns auf mögliche Gefahren, auf Neuland hinweisen möchten und ob wir sie annehmen als wichtigen Begleiter auf unserem Prozessweg. Sie zeigt uns Möglichkeiten auf. Sie ist der Scheidepunkt an einer Kreuzung.Wir können sie einladen mitzugehen. Oder Ihr danken, dass sie uns bewahrt hat, in die falsche Richtung zu laufen.
Uns aufmerksam zu machen auf das verlassen eines sicheren Raumes, das ist ihre Aufgabe. Es gibt weitere Blogbeiträge in denen es um Angst und z.B. ihr Wesen oder ihre Entstehung oder den Umgang mit ihr schreibe.
Ist das Bild für Dich ebenso stimmig? Dann verwende es gerne privat. Oder beruflich für Dein Coaching oder Mentoringbegleitung oder im therapeutischen Kontext (gib mir dann bitte Bescheid).
Für einen Wandel in unserer Welt
Unbewusst entscheiden unsere Gefühle und Bedürfnisse, wohin und wann wir gehen. Oder unser Bewusstes Sein.
Ich wünsche Dir einen wundervollen Tag für Dich, liebe Leser:in.
Nimm Dein Leben in Deine Hände. Für Dich und für uns Alle.