Häufig reden oder denken wir unheimlich viel über Situationen nach und dennoch kommen wir nicht weiter. Wir stecken fest, drehen uns im Kreis und wundern uns, dass sich nichts ändert, obwohl wir doch drüber reden.

Wenn wir reden, befinden wir uns in den vorderen Gehirnrgionen. Hier können wir reden und nachdenken, ohne dass wir mit Gefühlen oder mit dem Körper involviert sind. Wir können erzählen, wie furchtbar wir dieses oder jenes Ereignis finden etc. und unberührt sein.

Deshalb führen auch häufig Therapien die nur auf Sprache ausgelegt, nur bedingt zu gewünschten Zielen.

Anders verhält es sich, wenn wir nach der Gefühlsebene fragen. Dann involvieren wir direkt im Gehirn die Amygdalae, die für Gefühle zuständig ist. Sie erlebt, verarbeitet Gefühle und bewertet Situationen. Sie ist auch zuständig für die Weitermeldung an das Reptiliengehirn wenn eine Situation als gefährlich wahrgenommen wird.

Wenn wir Menschen danach fragen wie es sich anfühlt, wenn sie an xy denken. Oder wie  sich anfühlte damals, als sie xy erlebten haben wir einen direkten Zugang erreicht. Dann erzählen Menschen von Ihren Gefühlen und mitunter kommen sie auch in ihrem Körper gleichzeitig an und erzählen davon, dass jetzt gerade ein Schmerz im Körer auftaucht, wenn sie darüber berichten.

Es gibt verschiedene Techniken und Methoden wie wir selbst oder mit anderen tiefer einsteigen in das was uns jetzt gerade bewegt, und auch gleich die Hintergründe mitaufdeckt.

Ich nehme dich einmal in eine Möglichkeit mit, die ich nutze, wenn ich zum Beispiel Klarheit benötige, vor Entscheidungen stehe, sehen will wo ich gerade stehe.

Folgendermaßen gehe ich für mich, oder auch in Begleitungen vor:

Ich nehme hier eine Situation, in der ich mich unwohl fühle (wie zuletzt an meinem Arbeitsplatz) und ich denke irgendwie festzustecken.

Ich nehme ich mein Notizbuch nebst Stift und aus der GFK (Gewaltfreien Kommunikation) die Bedürfnislisten und die Gefühlsliste zur Hand.

Dann beginne ich, den in jeder unklaren Situation in meinem Leben wiederkehrenden Ablauf um Klarheit und Orientierung zu bekommen:

Im Notizbuch wird die Situation konkret beschreiben. Wenn es mehre sind, dann alle nacheinander notieren. (Allerdings immer erst, wenn eine Situation mit nachfolgenden Schritten durchlaufen ist).

Danach folgen meine Gedanken zur Situation. (Hier werden Fakten und Interpretationen sichtbar).

Als Nächstes meine Gefühle (gerne mit der Gefühlsliste) zur Situation – und manchmal zeigen sich auch direkt körperliche Reaktionen die zum Gefühl bzw. den Gedanken gehören.

Im Anschluss schaue ich die Bedürfnislisten, nach meinen unerfüllten und erfüllten Bedürfnissen in Bezug auf die Situation, durch.

Daraus ergibt sich auch, ob es Bedürfnisse gibt, die zwar in der Situation selbst nicht gegeben waren, doch generell im grösseren Kontext selbst schon.

Zum Schluss können dann Strategien abgeleitet werden, um wieder in eine positive Grundhaltung zu kommen, die sich auf die eigene mentale und körperliche Gesundheit auswirkt.

Ein Beispiel dazu:

 Eine Idee zur Lösung eines Prozessablaufproblemes wurde im Meeting nicht gehört. Gleichzeitig taucht in mir auf, dass generell im Arbeitskontext meine Ideen häufig gehört und auch umgesetzt werden.

Dann wäre das Bedürfnis nach Gehört/Wahrgenommen nur in der einen bestimmten Situation nicht erfüllt gewesen, doch in Bezug auf die Arbeitsstelle sehr wohl.

Dazugehörend wären Frust, Ärger, Entrüstung und eine kleine Traurigkeit als Gefühle vorhanden, bezüglich der Situation oder in Bezug auf die Personen die nicht zugehört hatten. Daraus könnte sich die Strategie ableiten, dass Ich nochmals mit einer oder mehrerer Personen sprechen möchte, um zu klären weshalb ich überhört wurde, oder was ich das nächste Mal tun kann, damit meine Idee gehört wird. Und es könnte sein, dass ich die Rückmeldung bekomme, dass ich zu leise auftrat. Oder der Fokus der Beteiligten noch auf ein Thema davor war. Und ich schon ein Thema weiter war, da das vorhergehende Thema für mich längst abgeschlossen war in meinen Gedanken.

Um im Detail kann dann nochmals eine Stufe tiefer zu gehen. Zum Beispiel mit der Frage: Ob es es eine einmalige oder eine mehrmalige Situation war. Oder ob es immer dieselben Personen sind, bestimmte Kontexte uvm.

Ich nehme diese Möglichkeit als Einstieg oder als ausschließendes Instument.

Anschließend schaue ich, was es nach dem inneren im aussen braucht, um eine eine veränderte Situation zu erfahren.

Angewandt werden die Herangehensweise alleine, zu zweit oder in einer Gruppe. Je nach dem, wie die Frage oder das Ziel lautet.

Das Einzige was es braucht, ist ein Zeitfenster und einen offenen Forschergeist.

Die Bildideen sind von mir – ausgeführt von KI