In Teil 2 geht es um den theoretischen Hintergrund zur Entstehung von Gedanken. In Teil 3 dann um die konkreten Zusammenhänge von Mangelgedanken und Erlebnissen in der ersten Lebenszeit und wie sich diese dann in Mangelgedanken auswirken, und was Du tun kannst.

Ich wollte eigentlich direkt über die Zusammenhänge schreiben, doch das Folgende floss zuerst aus mir heraus.

Das Missverständnis von der Wichtigkeit des Mindsets.

Häufig wird ausschließlich oder als wichtigstes in der Cochingwelt und auch in der Therapeutenwelt vom Mindset gesprochen. Alles entsteht aus den Gedanken die wir haben. Bewusst und unbewusst.
ÄH NÖ!
Ich widerspreche hier deutlich aus meiner Erfahrung bei mir und aus dem mit Klienten und auch dem was ich so an Literatur zu Pränatalpsychologie und Traumaliteratur uvm. kenne.

Es geschieht fast alles gleichzeitig. Doch zuerst zur Gehirnreifung im Lebenszyklus. Denn hier sehen wir dass wir bereits viele Erfahrungen abspeichern ohne Gedanken dazu zu haben.

Zur Gehirnreifung:
Am Anfang sind wir Zellen, Körper! Erst in der 3 Schwangerschaftswoche beginnt die Gehirnentwicklung. Auf der biologischen Ebene. Nach 6 Wochen entstehen die Anlagen für Gehirnstrukturen. Mit 9 Wochen beginnt das Rückenmark damit erste Bewegungen zu steuern.
Nach 3 Monaten hat das Gehirn gut ausgebildete Mittel und Hinterhirstrukturen. Doch noch eine glatte undifernzierte Grosshirnrinde. Um die 24 SSW bilden sich erste Furchen. Der Prozess setzt sich nach der Geburt weiter fort bis etwa zum ersten Geburtstag (Die Infos hierzu habe ich aus der Webseite dasgehirn.info entnommen, wer sich vertiefen will kann es dort tun.)

Wir sind von Anfang an Körper und mit dem mütterlichen Organismus unzertrennbar verbunden. Ihre Gedanken, Ihre Gefühle und ihr Körperempfindungen finden vorallem durch biochemische Ausschüttungen ihren Weg zu uns in unseren Körper.
Die Gefühle sind die Üersetzungen von Körperempfindungen.
Die Gedanken sind Interpretationen.

Zu Beginn kann ein Ungeborenes nicht denken. Doch es kann Informationen über die Sinne, über den Körper aufnehmen und abspeichern. Dies geschieht im impliziten Gedächtnis. Hier werden Erfahrungen und Fähigkeiten abgespeichert ab entsprechender Hirnreife.

Unser Körper erinnert sich also, wie Etwas war. Vor allem wenn es das Reptiliengehirn aktiviert mit den 5 Überlebensimpulsen. Es also sehr prägend für uns war. Und das Gehirn wird fortan jede Situation auf alte Erfahrungen und dem Sicherung des Überlebens hin prüfen und bewerten.

Wir haben also körperliche prägende Erfahrungen, die im Körper gespeichert sind, ohne dass wir denken.

Es ist also der Körper der sich zuerst erinnert mit all den Empfindungen. Und damit immer etwas schneller als unsere bewussten Gedanken.

Das unbewusste Unwillkührliche ist viel schneller, stärker und effektiver als das willkürliche bewusste Handeln wollen. (Dieser Satz ist sehr wichtig zu verstehen von Zusammenhängen wie wir als Menschen in jeder Situation uns verhalten).

Die Gefühle/Emotionen sind (für mich) eine Zuschreibung eines körperlichen Zustandes. Wir sind ärgerlich, ängstlich, freudig, beschämt, traurig. Das heisst wir lernen als kleine Kinder unser Körperempfinden in Worten auszudrücken die alle verstehen. Bei Angst wird der Pulschlag und der Herzschlag z.B. schneller.

Beziehungsweise wird von den Bezugspersonen ein Zustand benannt. Ach Du bist ärgerlich etc.

Kinder leben zudem im hier und jetzt in den ersten Jahren und haben keine Zeitvorstellung. Sie leben in einem ThetaGehirnwellenzustand. Sie beschäftigen sich auch gedanklich nur mit dem was jetzt gerade für sie dran ist. Es sei denn es geschehen traumatische Erlebnisse, dann ist es anders. Dann ist das Nervensystem in einem Zustand in dem es nachfolgend immer auf Gefahrenabwehr aus ist. Und so reagiert ein Kind jedweden Alters auch Ungeboren mit Überleensimpulsen. Und die gesamte Entwicklung verläuft anders für einen Menschen mit Traumaerfahrungen als für einen Menschen ohne Traumaerfahrung. (Hierzu gehören auch Bindungs- und Entwicklungstrauma zu den bekannten Schocktrauma).

Das heisst also für alle Gedanken, dass sie im Laufe der ersten Jahre als biologische Gehirnverknüpfungen entstehen.

Wobei auch hier wieder die Reife des Gehirns entscheidet welche Gedanken entstehen.

Ein Kind erfasst sich als mit der Mutter bzw. Bezugsperson als eine Einheit, bis es aufgrund der Hirnreife zum Ich kommt. Dies geschieht meist im 2ten bis 3ten Lebensjahrs.

Folgen abschätzen z.B. kann ein Kind erst mit ca. 10 Jahren. Die Gehirnreife sprich die Kognition reift im Laufe der Kindheit- Jugendzeit. Und bleibt ein Leben lang neuroplastisch, solange das Gehirn im vollem Umfpang genutzt wird.

HIer sehen wir also, dass vieles was an belastenden Erlebnissen in einer Zeit entsteht in der wir einen unreifen Neokortex haben. Und somit es um so wichtiger ist zu wissen, dass es beim erreichen eines Zieles oder einer Veränderung um das Körpergefühl geht und um die Gefühle.
Und je nach unbewusster Situationsbewertung unserer Aygdalae entstehen positive oder negative gedankliche Verknüpfungen währenddessen oder danach.

Bei allem was ihr künftig an Informationen von aussen aufnehmt denkt immer daran, da gibt es alte Erlebnisse die ohne oder mit alten Gedanken, entstandenen Überzeugungen, Körpergefühlen und Gefühlen verknüpft sind. Und sie miteinander in Wechselbeziehung stehen und im Grunde die Amgygdalae entscheidet ob es aufgrund von alter Gefahr das unwillkührliche alte schneller und stärker in Button up Vorgängen oder es top down im Gehirn gesteuert wird. Das bedeutet auch dass es wichtig ist, dass wir uns in jedem Moment sicher fühlen, damit wir kognitiv schneller sind.

Im nächsten Beitrag geht es dann konkret darum wie die Mangelgedanken mit den ersten eigenen Mangelerfahrungen zu tun haben und wie das transformiert werden kann.

ICh hoffe wie immer, dass dieser lange Beitrag euch weiterhilft im Selbstverständnis für Euch und euer Leben.

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